AMNESIA-Zug ergänzt das bestehende Angebot für demenzerkrankte Menschen
Hintergrundinfos zum Pilotprojekt
Von der Idee und dem Wunsch zu einer ständigen Versorgung der Zuger Bevölkerung
Das Projekt AMNESIA-Zug startete im Jahr 2016. Die Geburtsstunde geht allerdings zurück ins Jahr 2014, als Dr. Hansruedi Kühn mit Olle Larsson auf der Terrasse Kaffee trankt. Olle Larsson (Unternehmer und Gründer von Medela) äusserte seine Absicht, mit einem «öffentlichen, zugänglichen Werk für die Allgemeinheit» seine Verbundenheit und seinen Dank an die Zuger Bevölkerung auszudrücken.
Dieses Werk sollte im Gesundheitswesen angesiedelt sein und mit Geldern aus der Familienstiftung finanziell im Aufbau unterstützt werden. Bei der Recherche nach Lücken in der gut ausgebauten Zuger Gesundheitsversorgung stiess Hansruedi Kühn auf die Problematik der zunehmenden Zahl demenzbetroffener Menschen und ihre frühe Erfassung und adäquate Begleitung und Unterstützung. Alzheimer Zug nahm die Idee sehr positiv auf.
Im Jahr 2015 wurden Studien durchgeführt, das Projekt weiterentwickelt, ein Konzept ausgearbeitet. Auf Grund dieses Konzepte sicherte die Familie Larsson-Rosenquist-Stiftung die Anschubfinanzierung für eine Projektphase von 5 Jahren mit dem ausdrücklichen Ziel einer Überführung in eine ständige Versorgung mit «Aufsuchende Abklärung, Koordination und Beratung für Menschen mit einer dementiellen Entwicklung und deren Angehörige»
Projektentwicklung
Im Frühjahr 2016 erhält das Projekt seinen Namen AMNESIA-Zug und wird der Öffentlichkeit vorgestellt. Die operative Tätigkeit startet im Herbst 2016 mit einer 50% Anstellung der ersten Beraterin, die neben dem Beraten auch den Auf- und Ausbau des Projektes vorantreibt.
In den Jahren 2017 bis 2019 wird das Angebot weiter ausgebaut und bei den im Gesundheitswesen aktiven Akteuren und der Bevölkerung bekannter gemacht. Dies geschieht nicht zuletzt durch die jährlich im Frühjahr organisierte Koordinationskonferenz, die sich nicht nur an Fachpersonen, sondern an alle am Thema Demenz Interessierten oder vom Thema Betroffenen richtet. Die Veranstaltung im März 2020 muss leider auf Grund des Coronavirus und der vom Bund erlassenen Einschränkungen auf ein unbekanntes Datum verschoben werden.
Im Frühjahr 2019 übernehmen Frau Ulrike Darsow Projektleitung zusammen mit Frau Daniela Bigler Billeter, Geschäftsleiterin Alzheimer die fachärztliche, geriatrische und administrativ-operative Projektleitung von Dr. Markus Anliker, Mitbegründer, der aus dem Projekt ausschiedet.
Im letzten Jahr der Projektphase (2020) beschäftigt AMNESIA-Zug 5 Mitarbeiterinnen mit insgesamt 190 Stellenprozent.
- Die Zahl der von AMNESIA-Zug betreuten Personen konnte kontinuierlich von anfangs 21 (2016) auf 78 Neuanmeldungen im Jahr 2019 gesteigert werde.
- Aktuell betreut AMNESIA-Zug 114 Personen. (Stand Mai 2020)
- Insgesamt 148 der von AMNESIA-Zug betreuten Personen sind stationär in eine Pflegeinstitution eingetreten oder verstorben.
Neben dem Alltagsgeschäft und dem Coronavirus ist die grosse Herausforderung im Jahr 2020 die Übergabe in eine ständige Versorgung für die Zuger Bevölkerung ab Januar 2021, wie dies von Beginn an vorgesehen war.
Seit dem 1. Januar 2021 wird AMNESIA-Zug als Dienstleistung der neuen Trägerschaft der Triaplus AG in Oberwil weitergeführt.
Am Anfang des Projektes AMNESIA stand der Wunsch der Familie Larsson der Zuger Bevölkerung ein gemeinnütziges Werk aus dem Gesundheitswesen zukommen lassen. Die Evaluation brachte mich mit den vielen Stellen zusammen, die sich in unserem Kanton mit den Themen Alter und Demenz befassen. Ein weiterer Schritt bestand im Vergleich des bestehenden Netzes mit den einschlägigen Institutionen in der Stadt Zürich. Daraus wuchs die Einsicht, welche Lücken in unserer Organisation von Beratung und Betreuung der neurokognitiven Störungen klaffen. Das vorliegende Projekt stellt genau diese fehlenden Elemente bereit. Es war für mich eine grosse Befriedigung, dass ich auf die Alzheimer Vereinigung und die Familie Larsson-Rosenquist Stiftung zählen konnte, die nun gemeinsam das Vorhaben realisieren.
Die Familie Larsson-Rosenquist Stiftung freut sich, mit AMNESIA ein nachhaltiges Projekt im Kanton Zug zu unterstützen. AMNESIA hat alle Voraussetzungen, langfristig Wert zu schöpfen, indem die bestehenden Dienstleistungen effizienter genutzt werden, was allen Zuger Einwohnern zugute kommt. Wir sind froh, dass AMNESIA-Zug so breit abgestützt und im Kanton verankert ist, um einen möglichst grossen gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen. Langfristig kann das Projekt AMNESIA als Vorlage und Konzept auch anderen Kantonen zur Replikation zur Verfügung gestellt werden.
Die Stiftung unterstützt AMNESIA neben den finanziellen Mitteln auch mit Ressourcen und Projekt Management Know-How. Zudem wird AMNESIA von einer breiten Trägerschaft, bestehend aus Schlüsselpersonen der Politik und des Gesundheitswesens des Kantons Zug, unterstützt.
AMNESIA-Zug pflegt den Austausch mit folgenden Partnerorganisationen und Fachstellen im Kanton Zug
Alzheimer Zug ist für alle Menschen mit Demenz, für ihre Angehörigen und andere Betreuende da. Denn das Leben mit Demenz ist sehr anforderungsreich. Alzheimer Zug bietet deshalb umfassende Hilfestellung durch zahlreiche Dienstleistungen in den Bereichen «Freizeit und Geselligkeit», «Information und Beratung», «Kurse und Weiterbildungen» und «Unterstützung und Entlastung».
Alzheimer Schweiz ist eine unabhängige, konfessionell und politisch neutrale, gemeinnützige Organisation. Sie setzt sich ein für eine Gesellschaft, in der die Menschen gleichwertig und gleich geschätzt miteinander leben. Sie ergreift Partei für Menschen mit einer Demenz.
Spitex Kanton Zug – Mit spezialisierten Teams begleitet Spitex Kanton Zug Menschen mit Demenz und deren pflegenden Angehörigen und bietet auf die speziellen Bedürfnisse angepasste Pflege und Betreuung an. Wir unterstützen sie in ihrem Wunsch, möglichst lange zu Hause zu bleiben. Die Pflege wird mit einer ärztlichen Verordnung über die Grundversicherung der Krankenkasse abgerechnet.
Pro Senectute Kanton Zug – Im Alter selbständig Zuhause leben – wer wünscht sich das nicht? Wir entlasten Sie da wo Sie im Alltag und im Haushalt Unterstützung brauchen nach Ihrem aktuellen Bedarf und wenn möglich mit den gleichen Mitarbeitenden. So bewältigen Sie den Alltag leichter und leben möglichst lange selbständig in den eigenen vier Wänden.
Wir bieten Ihnen bedarfsgerechte, schnelle, unkomplizierte und flexible Unterstützung in den eigenen vier Wänden.
Tagesheim Pflegezentrum Baar – entlasten – fördern – aktivieren
Unseren Gästen bieten wir eine individuelle Tages- und Nachtstruktur an, die sich an ihren persönlichen Bedürfnissen ausrichtet. Wir fördern und erhalten die Selbständigkeit des Gastes, damit er möglichst lange zu Hause leben kann.
Schweizerisches Rotes Kreuz Zug – Entlastungsdienst für pflegende Angehörige. Wir unterstützen und begleiten pflegende Angehörige kompetent und einfühlsam in ihrer Betreuungsaufgabe. Individuelle Einsätze über mehrere Stunden ermöglichen Verschnaufpausen und bieten der betreuten Person Abwechslung im Alltag.
TRIAPLUS – KLINIK Zugersee – das führende Kompetenzzentrum für stationäre Psychiatrie und Psychotherapie in der Zentralschweiz
TRIAPLUS – Ambulante Psychiatrie und Psychotherapie Zug (APP) – das Zuger Kompetenzzentrum für ambulante Psychiatrie und Psychotherapie.
TIXI ZUG – ist ein Zusammenschluss von mobilitätsbeeinträchtigten Menschen, von freiwilligen Fahrerinnen und Fahrern und von ehrenamtlich tätigen Personen. Ziel von TIXI ZUG ist es, Menschen mit einer Behinderung in ihrem Bestreben für eine möglichst uneingeschränkte Integration in Gesellschaft und Arbeitswelt zu unterstützen.
Hausärztinnen und Hausärzte im Kanton Zug
Spitäler im Kanton Zug